Aus der Vereinsgeschicchte

 

 

Die Geschichte des Musikvereins Neuler ist auf das Engste mit Schreinermeister Josef Brenner verbunden, welcher den Verein 1920 gründete und 32 Jahre als Dirigent leitete und behütete. Unentgeldlich übte er diese Tätigkeit aus und stellte außerdem seine Werkstatt als Proberaum zur Verfügung. In den wöchentlichen Proben spielte der Dirigent seinen Schülern die jeweiligen Übungen mit seinem Piston vor. Nach dem Unterricht gab er ihnen den Leitspruch mit auf den Weg: "Dem Musiker soll Musik ein Bedürfnis sein, nicht nur Beschäftigung. Er soll Musik erleben, nicht nur machen."

Ihre erste Bewährungsprobe hatten die jungen Musikanten 1920 anläßlich der Christmette in der Pfarrkirche mit einigen Weihnachtsliedern.

Die Neulermer Musiker übten fleißig auf ihren Auftritt beim ersten Preisspielen anläßlich des Bezirksmusikfestes 1923 in Stuttgart-Ost. Die Fahrt mit der Eisenbahn, welche mitten in der Inflation stattfand, kostete jeden Teilnehmer 8.000 Reichsmark. Für ein Glas Bier mussten 200 Mark bezahlt werden. Ein schmucker Pokal war der Lohn für die intensive Vorbereitung.

Am 25. März 1924 fand die erste Jahreshauptversammlung statt, bei welcher Josef Geiger zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Den Posten des Kassierers übernahm Karl Kuhn; als Schriftführer stellte sich Josef Merz aus Neuler zur Verfügung. In den Ausschuß wurden Kaspar Kraus, Josef Esswein und Konrad Schill gewählt. Der harte Kern der Mannschaft bestand aus 18 Musikern. Das Jahresprogramm lautete: Hochzeiten im Dorf und auswärts gespielt, an zahlreichen Umzügen teilgenommen. Mitbürger ins Grab gespielt und an kirchlichen und weltlichen Feiern mitgewirkt. Der Höhepunkt des Jahresprogramms war jedoch der Besuch des Musikfestes in Giengen/Brenz. Um den äußeren Eindruck der Kapelle zu verbessern, wurden vom Naturtheater Heidenheim Uniformen ausgeliehen.

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1925: Beim Musikfest in Nattheim wagte sich Josef Brenner mit seinen Mannen erstmals in die Mittelstufe. Die Vereinsleitung hatte Dirigent Brenner durch das Ausscheiden von Vorstand Geiger wieder selbst übernommen.

1926 Zur Genesung der erkrankten Vereinskasse konnte erstmals ein Theater mit Gabenverlosung, welche von Gönnern und Geschäftsleuten gestiftet wurde, veranstaltet werden. Weil's so schön war, mußte das Volksstück "Idda von Toggenburg" im Weidenbusch-Saal zweimal aufgeführt werden.
Ein lustiger Vereinsausflug führte mit Leiterwagen und Pferdegespann nach Untergröningen. Beim fünften Verbandsmusikfest in Schwäbisch-Gmünd erspielten sich die Musiker einen
1-B-Preis. Auf dem Programm stand weiterhin: Ständchen zum Abschied von Oberlehrer Kämmerer, Maitanz in Leinenfirst, Hochzeiten in Ellwangen, Stimpfach, Jagstzell und Neuler, Promenadenkonzert auf dem Lindenplatz, Konzert im Gasthaus Schillerhöhe in Ellwangen, Fahnenweihe in Schrezheim und Jagstzell, Begleitung des Neulermer Krieger- vereins nach Adelmannsfelden und musikalische Umrahmung der Aufführung des Jungmännervereins. Insgesamt hatte die Kapelle 42 Auftritte zu absolvieren.
Eine Krisensitzung mit Abstimmung über die Neuorganisation der Kapelle, infolge Unstimmigkeiten, spaltete den jungen Verein in zwei Parteien. Vorstand Matthias Keller, seines Zeichens Bezirks-Elektromonteur, welcher in der Zwischenzeit zum Vereins-vorsitzenden gewählt wurde, legte sein Amt enttäuscht nieder. Zehn dem Dirigenten treugebliebene Musiker bestanden auf die Weiterführung des Vereins und hielten eine Vollversammlung ab, worauf Matthias Keller seine Vorstandstätigkeit wieder aufnahm. Wie alljährlich beendete Dirigent Brenner die Versammlung mit dem Leitspruch: "Vorwärts, aufwärts, gut Klang."

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1927 Zahlreiche Hochzeiten standen wieder auf dem Programm, wobei es im Verein wiederholt zu Unstimmigkeiten kam, denn die aufstrebenden Nachwuchsmusiker Xaver Schweitzer sowie die Gebrüder Stegmaier formierten sich zu einer Tanzkapelle, welche mit Klavier und Geige der herkömmlichen Blechbesetzung "repertoieremäßig" überlegen war und somit vorrangig zu Auftritten engagiert wurde.
Erwähnenswert ist, daß das Haus Stegmaier in der "Hasengasse" ein ausgesprochenes Musikerhaus war. Mit Xaver, Georg, Josef, Anton und dem späteren Dirigenten Franz entstammten fünf Musiker dieser Familie, wobei dort täglich geübt und musiziert wurde. Zum Auftakt des ersten Musikerballes im Adlersaal marschierte die Kapelle mit Musik durch das Dorf. Zur Gründung des Frontkämpferbundes, unter Vorstand Anton Gerstner, ließen die Musiker ebenfalls ihre Instrumente erklingen. Am 17. April hatten einige Musikanten zur Tagwache vom Neulermer Kirchturm geblasen. Das sogenannte "Kirchturmblasen" wurde aus besonderen Anlässen gepflegt. Weiterhin musizierte die Kapelle beim Gartenfest des Liederkranzes Neuler. Am 29. Mai übernahm der Verein die musikalische Gestaltung der Fahnenweihe des Gesangvereins Dalkingen. Sämtliche Mitglieder waren am 7. Juni bei der Hochzeit von Dirigent Brenner präsent. Beim Bezirksmusikfest in Wasseralfingen errang die Kapelle einen stolzen 1-A-Preis mit 111 Punkten. Dirigent Brenner verlangte von seinen Männern Disziplin und so geschah es, daß er dem ersten Trompeter Josef Stegmaier beim Waldfest im "Eichenwäldle" eine Ohrfeige verpaßte, da dieser die sogenannte Verpflegungs-pause eigenmächtig verlängerte. Dies sollte unheilvolle Folgen haben, denn die Gebrüder Stegmaier und einige Gleichgesinnte verließen den Verein und widmeten sich verstärkt ihrer Tanzmusik. Ihre Kapelle wurde fortan "Der wilde Haufen" genannt.

1928 Vorstand Keller hatte Bürgermeister Fürst zu einer Aussprache mit den Abtrünnigen eingeladen, welche jedoch kein positives Ergebnis brach- te; Schulthei8 Fürst bedauerte bei seiner Vermittlung zutiefst, daß es in Neuler zu viele Vereine gebe, so daß keiner auf seine Kosten komme. Die dezimierte Kapelle, bestehend aus den Aktiven Martin Ernst, Kaspar Kraus, Hans Bieg, Karl Kuhn, Hermann Erhard, Anton Schreckenhöfer, Alois Schreckenhöfer, Xaver Seifert, Anton Schips und Dirigent Brenner, spielte unter anderem beim Athletenfest in Fachsenfeld. Josef Pfitzer, Anton Vaas, Anton Gerstner, Alois Bosch, Anton Schmid, Bonifaz Raab, Christian Winter und Hubert Hieber befanden sich bei Josef Brenner in Ausbildung. Die Statuten des Süddeutschen Musikerverbandes wurden einstimmig anerkannt. Die Kapelle sorgte weiterhin im "Lamm" in Ellwangen, in der "Eintracht" in Aalen und im Restaurant "Hopfensitz" in Schwäbisch Gmünd für gute Unterhaltung.

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1929 Als Theaterstück wurde "Der Falke vom Habichtshofe" aufgeführt. Zur Eröffnung hatte der Dirigent den "Mussinan Marsch" und die "Jubiläums-Ouvertüre" von Dörle aufgelegt. Mit dem "Kaiserjäger" endete die erfolgreiche Aufführung. Weitere Eintragungen sind: Oberlandjäger Braun musikalisch verabschiedet, Teilnahme am Bezirksmusikfest in Ellwangen. Dabei konnte sich die Kapelle bei starker Konkurrenz in der Mittelstufe einen
1-B-Freis erspielen. Bei der Generalversammlung im Gasthaus "Hirsch" wurde freudig begrüßt, da8 sich die Gebrüder Stegmaier und Xaver Schweitzer wieder dem Musikverein angeschlossen haben, so daß sich dieser in alter Stärke präsentieren konnte.
Desweiteren traten die Musiker bei der Amtseinsetzung von Bürgermeister Albert Arnold, als auch bei der Hochzeit von. Hauptlehrer Rieger, in Aktion.

1930 Die Neujahrsnacht läutete der Musikverein vor der "Sonne" und dem "Adler" mit "Harre meine Seele" und dem Marsch "In Treue fest" musikalisch ein. Wie fast alljährlich, war die Musik bei der "Einka-Feier" in der "Sonne" präsent. In Lautern, bei Schwäbisch Gmünd, hatten die Neulermer Musiker als Hochzeitskapelle jahrelang einen hervorragenden Ruf.

1931 Am 28.Juni umrahmte der Musikverein das Turnfest der DJK-Neuler. Am 22. Februar verabschiedete man sich musikalisch von "Hirschwirt" Josef Maier. Beim Musikfest in Gerstetten errang der Musikverein in der Unterstufe einen verdienten 1-A-Preis.

1932 Da Vorstand Matthias Keller aus beruflichen Gründen nach Mutlangen verzog, übernahm Bürgermeister Albert Arnold das Amt des ersten Vorsitzenden. Weitere Vorstandsmitglieder waren: Kaspar Kraus (zweiter Vorstand), Martin Ernst (Kassierer), Anton Schips (Schriftführer), Hans Bieg und Anton Schreckenhöfer (Ausschußmitglieder).
Am 27. und 28. März wirkte der Musikverein an der Primiz von Alois Manz mit. Weiterhin musizierte man bei der Fahnenweihe der Sängervereinigung Sangesliebe Bronnen und Umgebung.

1933 Im März wurde eine außerordentlich Generalversammlung einberufen, da der Verbandsbeitrag infolge einer leeren Vereinskasse nicht mehr bezahlt werden konnte. Jedes Mitglied mußte an Ort und Stelle eine Mark beisteuern. Weitere Zahlungen sollten folgen. An Ostern intonierte die Kapelle beim Promenadenkonzert die Stücke: "Hoch Heidecksburg", die "Zauberflöte" und den "Triumphmarsch". Am 1. Mai wurden die Bürger um halb sechs Uhr musikalisch geweckt. Um halb acht Uhr fand die Aufstellung aller Vereine zum gemeinsamen Kirchgang statt. Anschließend erfolgte ein Umzug durch sämtliche Ortsstraßen. Zum Schluß fand auf dem "Lindenplatz" eine politische Kundgebung statt. Abends war Tanz in der "Sonne". Am 14. Mai beteiligten sich die Musiker an der Sportplatzeinweihung des TV Neuler. Das Fest mußte am Nachmittag abgebrochen werden, da es ununterbrochen regnete. Am 13. Juni spielte die Kapelle Pfarrer Nagel ein Ständchen.

1934 Da Vorstand Bürgermeister Arnold, Neuler aus politischen Gründen verlassen mußte, wählte die Generalversammlung Martin Ernst zu seinem Nachfolger. Der Verein war erstmals seit Bestehen schuldenfrei. Anläßlich der Errichtung eines Maibaumes, verbunden mit einer Kundgebung, konzertierte die Kapelle auf dem "Lindenplatz" unter der Kirche.
Die Tanzkapelle des Musikvereins mußte sich des weiteren durch Gesetzesbeschluß verpflichten, bei Tanzveranstaltungen und Hochzeiten einen Ellwanger Berufsmusiker einzusetzen, welcher an der Gage beteiligt war. Ein Gesuch um finanzielle Unterstützung wurde von der Gemeinde nach längerem Zögern mit jährlich 120 DM beschieden.

1935 Beim Volksmusikfest in Aalen, wo Brenner die Teilnahme zur Pflicht machte, errang die Kapelle in der Unterstufe mit der Ouvertüre "Routendelin" die Note "vorzüglich".
Folgende Mitglieder waren zu verzeichnen: Josef Stegmaier (Piston), Xaver Stegmaier (Trompete), Xaver Schweitzer (Piston), Hermann Forster (Trompete), Heinrich Weiß (Klarinette), Heinrich Köder (Klarinette), Karl Kuhn (Klarinette), Anton Stegmeier (Klarinette), Martin Ernst (Tenorhorn), Anton Schips (Tenorhorn/Bariton), Xaver Seifert (Tenorhorn), Georg Stegmaier (Tenorhorn), Anton Vaas (Tenorhorn),Josef Krauß aus Espachweiler (Es-Horn), Hans Bieg (Bass), Kaspar Kraus (Bass), Stefan Schips (Tambor petit), Anton Schreckenhöfer (Tambor grand).
Zöglingewaren: Karl Schips (Es-Horn), Franz Stocker (Flügelhorn), Anton Schüll (Klarinette), Hubert Schüll (Piccolo), Georg Kollmanthaler (Posaune).

1936 Bei der Generalversammlung wurde beschlossen, daß jedes Mitglied für selbstverschuldetes Beschädigen seines Instrumentes haftbar gemacht wird. Heinrich Köder löste Georg Stegmaier als Kassierer ab.

1937 Infolge Verheiratung und Umzug verließ der talentierte Trompeter Josef Stegmaier den Musikverein. Dies wurde allseits sehr bedauert.

1938 Dem Protokoll ist zu entnehmen, daß im Sommer die Maul- und Klauenseuche ausbrach. Somit war Schluß mit Proben und Veranstaltungen. Das Erntedankfest fiel ebenfalls aus. An Weihnachten kamen die Mitglieder wieder so allmählich zusammen.

1939 Bei der Generalversammlung sang Dirigent Brenner im Gasthaus "Weidenbusch" mit "Galgenhumor" wieder einmal das alte Lied vom schlechten Probenbesuch. Der 18jährige Flötist Hubert Schüll löste Anton Schips als Protokollführer ab. Er wurde beauftragt, jedes Nichterscheinen in der Probe auf einer Strichliste festzuhalten.

1940 In kleinerer Besetzung nahm die Kapelle an mehreren Feierlichkeiten teil.

1941 Im Jahre 1941 verstummten die Instrumente. Viele Musiker mußten in den Krieg ziehen. Die Instrumente, welche zu 70% Vereinseigentum waren, wurden während des zweiten Weltkrieges nach Kreßbronn am Bodensee ausgeliehen. Anlaß war die Bitte von Josef Stegmaier, welcher dort mit Kriegskameraden die Blasmusik pflegte.

1946 Nachdem die ausgeliehenen Instrumente wieder glücklich herbeigeschafft werden konnten, wurde mit dem Wiederaufbau des Vereins begonnen. Allerdings mußten an den Instrumenten größere Reparaturen durchgeführt werden. Wer die Musiker aus dem Jahre 1939 kannte, sah sich vergeblich nach einigen Mitgliedern um. Der Krieg hatte auch hier schmerzliche Lücken hinterlassen. Die Kameraden Anton Schüll, Franz Stocker und Georg Kollmanthaler sind gefallen. Xaver Schweitzer, Heinrich Weiß und Karl Schips gelten als vermißt.

Bis 1949 klafft im Protokoll eine Lücke. Otto Bembe, ein Ostpreuße, hatte sich nach dem Krieg in Neuler niedergelassen und war dem Musikverein als Protokollführer beigetreten. Er arbeitete einige Jahre als Fuhrmann in der Ziegelei Munz. Da Bembe während des Krieges im Offiziersrang stand, hatten seine Ochsen auch militärische Befehle auszuführen. Da hieß es: stillgestanden, marsch-marsch, rechts weggetreten.

1949 Mit großem Eifer begab man sich an die Arbeit und bildete junge Musiker aus. Franz Kraus, Kaspar Kraus, Martin Ernst, Philipp Hauser und Josef Brenner begannen ihre aktive Laufbahn. Ein Herbstkonzert im "Weidenbusch-Saal" war nach langer Zeit wieder eine größere Veranstaltung.
Beim 30jährige Jubiläum des Musikvereins Ebnat informierten sich die 18 Musiker über die Vorgehensweise und den Ablauf eines größeren Festes. Vor- stand Hans Beyrle gab dabei bereitwillig Auskunft und Hilfestellung.

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Zum Winterkonzert mit der Theateraufführung "Das verlorene Paradies" hatte der Jubiläumsverein seinen großen Anhängerkreis am 29. Januar in den renovierten "Adlersaal" eingeladen. Die heimischen Laienspieler, als auch die Musiker, meisterten ihre Aufgabe mit Bravour.

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1950 Das Jahr 1950 stand ganz im Zeichen des 30jährigen Jubiläums. Bei herrlichem Wetter konnte am 20. August ein Fest gefeiert werden, wie es die Gemeinde Neuler noch nicht erlebt hatte. Die Häuser waren mit Fahnen, Bändern und Girlanden geschmückt, und an den Ortseingängen standen prächtige Triumphbögen zum festlichen Empfang der 28 Gastkapellen und Tau- senden von Festbesuchern. Im neu erstellten "Weidenbusch-Saal" fand am Samstagabend ein gelungenes Festbankett statt.
Der einzigartige Festplatz befand sich im Garten von Philipp Hauser und Josef Jörg. Die schattenspendenden Obstbäume boten den Besuchern einen angenehmen Aufenthalt. Bürgermeister Burkhard hatte die Schirmherrschaft übernommen. Die Jubiläumstage klangen am Montag mit dem ersten großen Kinderfest aus. Weiterhin nahm die Jubiläumskapelle am Bundesmusikfest in Lauffen am Neckar teil und brachte in der Unterstufe das Prädikat "sehr gut" mit nach Hause. Bei der Jahreshauptversammlung wurde im Vereinslokal "Adler" beschlossen, daß zur Werbung weiterer Jugendlicher in den Filialen Platzkonzerte durchgeführt werden sollen.
Die Vorstandschaft setzte sich zusammen aus: Martin Ernst sen. (erster Vorstand), Xaver Seifert (zweiter Vorstand), Heinrich Köder (Kassierer), Otto Bembe (Schriftführer), Anton Schreckenhöfer, Anton Schips, Hans Bieg und Kaspar Kraus (Beisitzer).

1951 Ein herausragendes Ereignis war der Musikerausflug nach Lam im Bayrischen Wald. Das Reiseziel kam durch Vermittlung von Adlerwirtin Luise Ladenburger zustande, welche dem Musikverein in ihre Heimat vorausgeeilt war. Ein Gastkonzert sowie der unbegrenzte Kauf von Zucker, der dort ohne "Bettelei" zu haben war, hinterließ bei den Ausflüglern einen nachhaltigen Eindruck. Mit dem LKW von Xaver Fischer wurden die Musiker zum Musikfest nach Jagstzell befördert Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme am 30jährigen Jubiläum des TV Neuler. Insgesamt traten die Musiker 46 mal in der Öffentlichkeit auf.

1952 Mit dem Vereinsball und einer würzigen Schnitzelbank aus der Feder von Hans Bieg nahm das Jahr einen humorvollen Anfang. Die Musikprobe wurde auf Donnerstag verlegt. Da Josef Brenner sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen mußte, übernahm Franz Stegmaier aus Espachweiler dessen Nachfolge. Franz Stegmaier, welcher dem Musikverein bereits 1930 beigetreten war, brachte als früherer Berufsmusiker und langjähriger Mi- litärmusiker alle Voraussetzungen für diese Tätigkeit mit.

1953 Anläßlich des Frühjahrskonzerts wurde Dirigent Josef Brenner von Vorstand Martin Ernst zum Ehrendirigenten ernannt. Gleichzeitig ehrte ihn der Bezirksvorsitzende Erich Günther für seine 40jährige Treue zur Volksmusik. Durch den Eintritt von 14 Nachwuchsmusikern, welche mehrheitlich aus Espachweiler stammten und von Franz Stegmaier ausgebildet wurden, erfuhr der Klangkörper eine wesentliche Bereicherung.
Weitere Auftritte waren: Die Primiz von Josef Manz sowie das "Wasserfest" in Espachweiler. Des weiteren wurden 25 Hochzeiten gespielt (die Hochzeiten wurden bis zu Beginn der 50er Jahre fast ausnahmslos am Montag gefeiert).

1954 Am 10. und 11. Juli nahm das 35 Mann starke Orchester am Bundesmusikfest in Aalen teil. 12 Mitglieder waren unter 18 Jahre alt.

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1955 Es war schon Tradition, daß die "Neulermer" in den "Katakomben" der Ellwanger Stadthalle zum Faschingsauftakt spielten. In der Zeitung war zu lesen, daß der Musikverein Neuler beim Bezirksmusikfest in Bühlertann durch eine besonders schmissige Marschmusik auffiel.
Ein weiterer Auftritt war die Teilnahme am goldenen Priesterjubiläum von Pfarrer Maximilian Hopfensitz. Otto Bembe erwähnte in seinem Protokoll, daß die derzeitigen Erfolge des Musikvereins weitgehend der unermüdlichen Tätigkeit, straffen Stabführung und sicheren Zielsetzung des Dirigenten zu verdanken seien. Xaver Seifert übergab das Amt des zweiten Vorsitzenden an Hans Bieg. Rudolf Demel wurde auf Vorschlag von Franz Stegmaier zum Vizedirigenten ernannt.

1956 Hans Bieg; Anton Schips, Xaver Seifert, Heinrich Köder, Rudolf Demel und Franz Furch erfuhren anläß1ich der Weihnachtsfeier für ihre 30jährige Treue zur deutschen Volksmusik eine Ehrung. Die Investitur von Pfarrer Julius Zodel wurde am 22. Juni feierlich mitgestaltet
Die größten Ausgaben stellten bei der Generalversammlung wie fast immer Instrumentenanschaffungen und Reparaturen dar. Schriftführer Otto Bembe mußte sein Amt wegen seines Wohnsitzwechsels niederlegen. Oberlehrer Ger- hard Müller fungierte an seiner Stelle als Pressewart.


1957 Im Gasthof Adler gratulierte der Musikverein Bürgermeister Kon- rad Brenner zu dessen Wahlsieg mit einem Ständchen. Desweiteren sorgten die Musiker bei den Ellwanger Heimattagen für den "guten Ton".

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1958 Restlos begeistert waren die Musiker von der Oper "Der Wildschütz", welche im "Schauspielhaus" in Stuttgart aufgeführt wurde.
Weitere Höhepunkte im Jahreskreis waren die Primiz von Patriz Hauser am Ostermontag sowie die Einweihung des Gemeindehauses St. Benedikt.

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1959 Ein langanhaltendes Erlebnis war der Zweitagesausflug nach Antwort bei Rosenheim, wo Franz Feil, einem ehemaligen Musikkameraden und Schreinerlehrling von Josef Brenner, ein Besuch abgestattet wurde.